Welche Ursachen hat Diabetes Typ 1?

Ein Typ 1 Diabetes entsteht aufgrund einer autoimmun-vermittelten Zerstörung der B-Zellen in der Bauchspeicheldrüse, was einen totalen Ausfall der Insulinproduktion zur Folge hat.

Konkrete Aussagen über die Ursachen des Diabetes Typ 1, bzw. dieser Zerstörung können allerdings trotz der heutzutage sehr fortschrittlichen Forschung nicht getroffen werden.

Bekannt ist aber, dass genetische Prädispositionen oftmals eine Rolle spielen. Ist z.B. ein Elternteil an Diabetes mellitus Typ 1 erkrankt, liegt das Risiko für eine Erkrankung des Kindes bei 5-10 %, sind aber beide Eltern erkrankt, liegt das Risiko bereits bei 20%. Es konnte allerdings noch nicht eindeutig geklärt werden, welcher genetische Defekt dabei vorhanden ist. Festgestellt wurde lediglich ein Zusammenhang zwischen den HLA-Mustern und einer Erkrankung an Diabetes Typ 1.

Die HLA-Muster bzw. Antigene sind ein sehr komplexes System aus Peptiden und bei jedem Individuum unterschiedlich aufgebaut, ihre Funktion ist es vor allem, körpereigene von körperfremden Zellen zu unterscheiden.

So kann das Risiko an Diabetes zu erkranken, durch eine Messung der HLA Antigene festgestellt werden. Allerdings bedeutet ein erhöhtes Risiko nicht unmittelbar eine folgende Erkrankung, wie auch ein niedrigeres Risiko keine Erkrankung verhindert.

Neben der genetischen Prädisposition konnte bei mehrjährigen Beobachtungen auch ein Einfluss von Umweltfaktoren festgestellt werden.

So belegen Studien, dass vor allem in Industrieländern eine kontinuierliche Zunahme des Typ 1 Diabetes erkennbar ist, was wohl durch die Hygiene-Hypothese zu erklären ist.

Hygiene-Hypothese bedeutet, dass der Körper zunehmend empfindlicher für Entzündungskrankheiten wird, aufgrund der in der modernen Lebensweise stark reduzierten mikrobiellen Stimulation.

Im Grunde heißt das also, dass der Körper nicht für solche bakteriellen Angriffe abgehärtet ist, da er in einer Art hygienischen Hülle lebt. Also kann man sagen, dass wir uns durch unsere hygienische und gesunde Lebensweise für bakterielle Entzündungen anfällig machen. Dies ist auch der Grund für die Zunahme anderer Autoimmunerkrankungen in den Industrieländern, wie z.B. Allergien. Auch der zu leichtfertige Umgang mit Medikamenten und ein Leben in Klinik ähnlichem Umfeld sind also schädigend für den eigenen Körper, auch wenn diese Schädigung wohl eher indirekt und schleichend ist, ist sie nicht von der Hand zu weisen.

Doch selbst eine Prädisposition, also eine vorhandene Krankheitsbereitschaft führt noch lange nicht zur Erkrankung an einem Diabetes Typ 1. Doch auch hier tappt die Forschung noch teilweise im Dunkeln, denn die direkten Auslöser des Immunprozesses der zur Zerstörung der B-Zellen führt, sind noch immer unklar. Wobei mittlerweile zumindest mögliche Auslöser benannt werden können, dazu zählen Virusinfektionen wie Mumps, Röteln und Mononukleose oder Nahrungsbestandteilte z.B. Kuhmilchproteine oder auch Toxine. Allerdings kann in der Regel nicht festgestellt werden, welcher Auslöser nun beim einzelnen Patienten tatsächlich zum Auslösen der Erkrankung geführt hat.

Ist die Krankheit einmal ausgebrochen, so kann es wenige Wochen bis mehrere Jahre dauern, bis etwa 80% aller B-Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört wurden und sich der Diabetes manifestiert und erste Symptome zeigt.

Eine weitere Art des Diabetes ist der Idiopathische Typ-1-Diabetes, bei dieser Form ist der Patient zwar insulinabhängig, weist jedoch keine Antikörper auf und es ist auch sonst keine Immunreaktion erkennbar. Auffallend ist, dass besonders häufig Menschen afrikanischer oder asiatischer Abstammung betroffen sind, worin hier die Krankheitsursache liegt, ist leider nicht bekannt.

Die Ursachen des Diabetes Typ 1 sind also leider weiterhin weitgehend ungeklärt und somit tappt die Medizin weiterhin im Dunkeln und kann keine Präventiv Maßnahmen einrichten.