Das HbA1c ist einer der wohl wichtigsten Werte zur Beurteilung der Stoffwechsellage eines Diabetikers. Dem HbA1c kommt somit eine große Bedeutung bei der Diagnose und Therapie des Diabetes zu.

Vereinfacht ausgedrückt ist der HbA1c der sogenannte Blutzuckerlangzeitwert. Diese auf den ersten Blick verwirrende Aneinanderreihung von Buchstaben und Zahlen hat im Prinzip einen einfachen Hintergrund.

Mit „Hb“ ist der rote Blutfarbstoff, also das Hämoglobin, gemeint. Das „A:‘ steht für eine bestimmte Gruppe des Blutfarbstoffs. An diesen ist der Zucker gebunden, der im Blut angereichert ist. Lagert sich Zucker am Hämoglobin ab, steigt der HbA1c Wert an. Je höher der Wert ist, desto mehr Zucker befindet sich im Blut. Da ein rotes Blutkörperchen rund drei Monate lebt, ist der HbAlc-Wert vergleichbar mit einem Blutzuckergedächtnis und wird deshalb Blutzuckerlangzeitwert genannt.

Der HbA1c-Wert spiegelt den Blutzuckerverlauf und somit die Stoffwechseleinstellung über den Zeitraum der letzten 80-120 Tage relativ sicher wider.

Das Hämoglobin lässt sich recht gut messen, ist aber natürlich nicht das alleinige Protein des Körpers. Allerdings ist man sich recht sicher, dass eine konzentrationsgetriebene Glykosylierung auch alle anderen Proteine in ähnlicher Weise betrifft.

Die Angabe des HbA1s erfolgte in Deutschland bis zum Jahr 2008 fast ausschließlich in Prozent, während ab 2009 die Angaben analog internationaler Richtlinien auf mmol/mol umgestellt wurden. Die Leitlinien der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) empfehlen einen HbA1c-Wert von unter 6,5 Prozent bzw. 48 mmol/mol.

Sowohl Patienten als auch der behandelnde Arzt hat mit dem HbA1c einen Parameter zur Verfügung, der den Erfolg der bisherigen Therapiemaßnahmen und auch die Disiplin des zu Behandelnden abbildet. Gleichzeitig ist er ein gutes Instrument zur Optimierung und Intensivierung weitergehender Therapien zur Risikominimierung von Spätfolgen langjähriger Diabetes-Patienten.