Wie diagnositiziert man einen Schwangerschaftsdiabetes?

Treten bei der Schwangeren Symptome auf, so sollte sie sich mit ihrem Verdacht an ihren Frauenarzt wenden. Dieser wird zunächst einen Streifentest zum Nachweis von Zucker im Urin anordnen sowie den Nüchternblutzucker messen (welcher sich im Bereich von 90 mg/dl – 5.0 mmol/l bewegen muss), um Anhaltspunkte zu sichern und die Diagnose stellen zu können.

Da nur diese Arten der Untersuchung zu ungenau sind, um alle Erkrankten festzustellen, wird jeder Schwangeren immer noch zusätzlich zu einem Trinkzucker-Belastungstest (oraler Zuckerbelastungstest) geraten. Beim Zuckerbelastungstest unterscheidet man den schon erwähnten Suchtest (Screening), bei dem eine Stunde nach der Verabreichung von 50 Gramm Glukoselösung der Blutzuckerwert festgestellt wird. Liegt dieser Wert über 150 mg/dl, so besteht der Verdacht, dass ein Schwangerschaftsdiabetes vorliegt.

Um endgültige Klarheit zu schaffen, muss die Schwangere einen Glukosetoleranztest vornehmen lassen. Bei diesem zweistündigen oralen Glukosetoleranztest (oGTT) beziehungsweise Zuckerbelastungstest wird der Betroffenen dreimal Blut abgenommen. Damit diese Werte nicht verfälscht werden, muss sich die Schwangere schon einige Tage vor dem eigentlichen Test an bestimmte Regeln halten, dass sie sich möglichst kohlenhydratreich ernährt, um die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) zu reizen und ab dem Tag vor der Blutabnahme nüchtern zu bleiben. Zunächst findet am Morgen die erste Blutabnahme statt, danach erhält die Schwangere 75 Gramm Glukose als Trinklösung.
Nach jeweils ein und zwei Stunden erfolgt eine weitere Blutentnahme.

Folgende Grenzwerte sind für die Diagnose wichtig: im Nüchternen Zustand 90 mg/dl – 5,0 mmol/l; nach einer Stunde 180 mg/dl – 10 mmol/l; nach zwei Stunden 155 mg/dl – 8,6 mmol/l.

Wenn einer dieser Werte überschritten wird, steht eine eingeschränkte Glukosetoleranz fest. Bei mehreren Überschreitungen steht die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes fest.